So bezeichnen mehre Umwelt- und Hilfsorganisationen den Tag, an dem Deutschland rein rechnerisch alle seine Fischreserven in der Nord- und Ostsee ausgebeutet hat. Ab morgen sind wir theoretisch auf Fisch-Importe aus dem Ausland angewiesen. Den "End of Fish Day" haben die drei Organisationen "Brot für die Welt", "Fair Oceans" und "Slow Food Deutschland" 2019 ins Leben gerufen. Mit der Aktion wollen sie auf den übermäßigen Fischkonsum bei uns, die Folgen von Meeresverschmutzung und Klimakrise und den Niedergang nachhaltiger Kleinfischerei aufmerksam machen.
Fische kommen ab jetzt von woanders
Dieses Jahr kommen laut den Berechnungen nur noch 16 Prozent aller Fische, die bei uns gegessen werden auch aus deutschen Fischereigebieten. Das ist deutlich weniger als letztes Jahr, und deshalb liegt der "End of Fish Day" auch fünf Wochen früher als 2023.
Die Organisationen sagen, sobald Deutschland seinen Speisefisch-Bedarf theoretisch nicht mehr selbst decken kann, wird er aus anderen Meeresregionen geholt. Damit tragen wir auch die Verantwortung für wenig nachhaltige Fischerei anderswo auf der Welt. Die Organisationen fordern einen besseren Schutz der Fischbestände, mehr Förderung der Kleinfischerei statt großer Fischerei-Unternehmen und mehr Aufklärung der Verbraucher über das Thema.
Grund für die schnell erschöpften Fischreserven in Nord- und Ostsee sind laut den Organisationen der Klimawandel, die Schiffahrt und zu wenig Schutz der Fischbestände. Der "End of Fish Day" wird auf Basis von Daten des Bundesinstituts für Landwirtschaft und Ernährung berechnet.